Etsy Urlaubsmodus – ja oder nein?

Es ist Urlaubszeit und damit kommt wie jedes Jahr wieder die Frage: was mache ich mit meinem Etsy-Shop während ich im Urlaub bin? Sollte ich den Urlaubsmodus riskieren? Man hört ja allerhand Schlechtes darüber, vor allem, dass danach die Besuchszahlen total im Keller sind. Aber jeden Tag aufs Handy schauen, ruiniert die Entspannung ja auch. 

Auch wenn man oft von Urlaubsmodus spricht, richtig heißt es „Ferienmodus“

Wie aktivierst du den Ferienmodus bei Etsy?

Schauen wir uns zunächst einmal an, wie du den Urlaubsmodus bzw, Ferienmodus bei Etsy überhaupt aktivierst. 

Im Browser findest du die Einstellung unter

Shop-Manager -> Einstellungen -> Optionen -> Ferienmodus

Auf der gleichen Seite kannst und solltest du eine Nachricht für eine Infobox und eine automatische Antwort eingeben. 

In der App gehst du auf 

mehr -> Shop-Einstellungen -> Ferienmodus

Auch hier kannst du eine Nachricht für die Infobox und eine automatische Antwort eingeben. 

Du kannst den Ferienmodus an der gleichen Stelle auch wieder ausschalten. 

 

Urlaubsmodus pro und con PIN

Was im Ferienmodus mit deinem Shop passiert

Wenn du den Ferienmodus aktivierst, passiert folgendes mit deinem Shop:

  • Alle Artikel werden unsichtbar geschaltet.
  • Es können keine Artikel gekauft werden, auch keine Spezialanfertigungen.
  • In deinem Shop erscheint eine Infobox mit deiner zuvor eingegebenen Nachricht.
  • Dein Shop ist nur noch über direkte Links auffindbar, nicht aber über die Suche.
  • Alle Werbekampagnen werden pausiert.
  • Kunden erhalten eine automatisierte Antwort auf ihre Nachrichten (damit bleibt die Antwortrate für den Verkäuferstern erhalten)
  • Bei Etsy angemeldete Personen können angeben, dass sie eine Nachricht bekommen, wenn dein Shop wieder offen ist.

Im Urlaubsmodus laufen deine Lieferfristen ganz normal weiter. Auch die Laufzeit deiner Artikel wird dadurch nicht verlängert. Automatische Verlängerungen laufen auch ganz normal weiter. 

Du kannst ganz normal auf deine Bestellungen und Fälle zugreifen und Nachrichten schreiben und beantworten. Bestellungen stornieren und Rückerstattungen leisten geht auch. 

Du kannst auch aktuelle Artikel bearbeiten. Neue Artikel einstellen geht nicht aber du kannst sie als Entwürfe vorbereiten. 

In Kurzfassung: Du kannst dich um bestehende Bestellungen kümmern und aktuelle Anfragen, bekommst aber keine neuen Bestellungen herein. Oder einfach mal ein paar Tage wirklich ausspannen. 

In diesen Situationen kann der Ferienmodus eine gute Wahl sein

In erster Linie denkt man natürlich an Urlaub, es gibt aber noch andere Gründe, seinen Shop in den Ferienmodus zu versetzen:

  • Du musst erstmal vorhandene Aufträge abarbeiten
  • Du würdest mit weiteren Bestellungen deinen Status als Kleinunternehmer verlieren
  • Ware kann nicht mehr rechtzeitig zu einem bestimmten Termin versendet werden – in der Regel greift das vor Weihnachten. 
  • Du hast gerade einfach keine Zeit für deinen Shop (z.B. Krankheit, Baby, anderer Job etc.)
  • Du musst viele Artikel in deinem Shop auf einmal bearbeiten und möchtest das nicht im laufenden Betrieb tun. (z.B. beim Wechsel in die Regelbesteuerung oder einer Preiserhöhung)
Im Wesentlichen ist der Ferienmodus immer dann eine Option, wenn du gerade wirklich keine Zeit damit verbringen willst und kannst, dich mit neuen Bestellungen zu beschäftigen und zeitnah auf Nachrichten zu antworten. 

Die Nachteile des Urlaubsmodus bei Etsy

Es gibt zwei große Faktoren, die über die Platzierung deiner Artikel entscheiden: Klickrate und – noch wichtiger – Verkäufe. Da im Urlaubsmodus deine Artikel komplett unsichtbar sind, gehen natürlich gerade diese beiden Zahlen in den Keller. Etsy verspricht allerdings, dass ein paar Tage nach dem Deaktivieren wieder alles beim alten sein sollte. 

Leider stimmt das nur bedingt. Gerade in hart umkämpfen Nischen wie Schmuck oder Kinderkleidung kann es einige Zeit dauern, bis die eigenen Artikel wieder an alter Position sind. 

Auch dein Verkäuferstern kann durch den Urlaubsmodus verloren gehen. Z.B. dann, wenn du nicht genug Bestellungen hast, um die entsprechenden Mindest-Anforderungen zu erfüllen. 

Und noch eine kleine Notiz am Rand: Die Kombination aus Postanschrift im Impressum und Urlaubsmeldung könnte auch ein Anreiz für Diebe sein. Daher solltest du wirklich niemals schreiben, dass du Urlaub machst. 

Digitale Artikel zum Download und Print on Demand- Urlaubsmodus meistens überflüssig

Nehmen wir gleich einmal diese beiden sehr beliebten Arten von Shop von dem ganzen Thema aus. Da du bei beiden Varianten eigentlich nur einmal die Arbeit hineinsteckst und dann alles von allein laufen sollte, brauchst du hier keinen Urlaubsmodus. Idealerweise musst du auch regulär neben dem Einstellen neuer Artikel nicht viel tun. Für deine Nachrichten kannst du eine automatische Antwort einrichten. Denke nur daran, dass du diese nach 5 Tagen erneuern musst. 

Solange du also damit auskommst, alle paar Tage mal die Nachrichten zu kontrollieren, brauchst du den Urlaubsmodus nicht. Solltest du aber komplett entspannen wollen, kann es trotzdem Sinn machen. 

Alternativen zum Urlaubsmodus

Wenn du den Urlaubsmodus nicht nutzen möchtest oder dir das ganze zu unsicher ist, gibt es ein paar Alternativen:

  • Deaktiviere einen Teil deiner Artikel (natürlich keine Bestseller)
  • Setze die Versandzeit hoch (Urlaubszeit + normale Versandzeit + Puffer)
  • Setze die Verkaufspreise hoch
  • Richte eine automatische Antwort ein 
  • Stelle digitale Produkte zum Sofort-Download ein, die du einfach laufen lassen kannst
Am besten kombinierst du diese Punkte. Also eine automatische Antwort plus hochgesetzter Versandzeit plus Reduzierung der Artikelmenge. 
 
Die ganze Sache hat aber einen großen Haken: Sobald du Artikel deaktivierst oder Versandzeiten hochsetzt, machst du im Endeffekt das gleiche wie beim Urlaubsmodus. Denn beides reduziert die Zahl der Zugriffe und Verkäufe in deinem Shop. Aber vielleicht nicht so extrem wie der Urlaubsmodus. Dafür musst du aber auch am besten täglich einmal in deinen Shop schauen und Nachrichten beantworten etc. Kunden übersehen nämlich gerne mal lange Lieferfristen. Die Wahrscheinlichkeit, dass du Bestellungen stornieren musst, ist relativ hoch. 

 

Wenn es gut läuft, kommst du aber zu einem Haufen Bestellungen zurück, die du dann alle so schnell wie möglich abarbeiten solltest. Auch wenn du großzügige Versandzeiten kalkuliert hast, das ist Stress. Und im blödsten Fall ist damit die Erholung schon wieder vorbei. Außerdem solltest du dir sicher sein, dass du mindestens einmal täglich online gehen kannst in deinem Urlaub. 

Wann solltest du den Urlaubsmodus nehmen und wann nicht?

Eigentlich ist es ganz einfach:

Den Urlaubsmodus solltest du immer dann nutzen, wenn du mehrere Tage hintereinander nicht sicher in deinen Shop schauen kannst oder möchtest. 

Mit dem Urlaubsmodus ersparst du dir in diesem Fall unschöne Überraschungen. 

Auch wenn du für längere Zeit keine Bestellungen abarbeiten kannst, macht der Urlaubsmodus mehr Sinn als eine Verlängerung der Versandzeiten. Was genau für dich „für längere Zeit“ heißt, hängt von deinen Produkten ab und wie schnell da in der Regel der Versand ist. Bei Produkten, die grundsätzlich angefertigt werden nach Bestellung hast du einen größeren Puffer und auch eine größere Akzeptanz beim Kunden als bei Produkten, die normalerweise schnell versendet werden. 

Wenn du dagegen nur für ein paar Tage schlechter erreichbar bist, solltest du die oben genannten Alternativen ausprobieren. 

Survival-Kit für nach dem Urlaubsmodus

Es gibt ein paar Tricks, wie du nach dem Urlaub deinen Shop wieder sichtbar machen kannst. 5 gut funktionierende und sinnvolle Aktionen habe ich dir hier zusammen gestellt. (oder hier, wenn du nicht bei Etsy kaufen möchtest)

Du kannst diese Tipps übrigens auch abseits vom Urlaub nutzen, um die Sichtbarkeit deines Shops zu pushen. 

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