Wenn du aus Deutschland bei Etsy verkaufst, brauchst du zwingend eigene AGB, Widerrufsrecht und auch eine Datenschutzerklärung. Der Baukasten von Etsy reicht da absolut nicht.
Allerdings hat Etsy seit einiger Zeit das Feld für die Eingabe der eigenen AGB wirklich gut versteckt. Hier findest du es. Und nein, die Beschriftung des Feldes und auch der Ort, wo es zu finden ist, macht keinen Sinn. Einfach ignorieren. Es erscheint am Ende an der richtigen Stelle und nur das zählt.
An der gleichen Stelle kannst du übrigens auch den Haken setzen, um den Link zur Online-Streitbeilegung der EU (OGS-Link) anzeigen zu lassen unter deinen AGB. Auch der ist Pflicht.
Deine eigenen AGB kannst du am besten am Computer bearbeiten. Daher ist die Anleitung für den Anzeige im Browser, nicht für die APP.
Anleitung zur Eingabe eigener AGB bei Etsy
1. Klicke in deinem Etsy-Shop auf Shop bearbeiten.
2. Scroll dann runter bis du bei dem Punkt „AGB“ bist und klicke hier auf „AGB bearbeiten“
3. Unter „AGB-Einstellungen“ musst du nun auf „Stornierungen“ klicken. Nein, es macht keinen Sinn. Tu es trotzdem.
Alternativ kommst du auf diese Seite über
Shop-Manager -> Einstellungen -> AGB-Einstellungen
4. Hier gehst du bei „Widerrufsrecht in der EU“ auf den Stift zum bearbeiten. Nein, auch die Bezeichnung des Feldes macht keinen Sinn. Erst im Beschreibungstext steht, dass Etsy hier auch eigene AGB erlaubt.
5. In das Feld für „Richtlinien bearbeiten“ kannst du nun deine AGB und auch die Widerrufsbelehrung eingeben. Danach auf veröffentlichen klicken.
Den Haken für den „Link zur Plattform für Online-Streitbeilegung der EU“ unten musst du auch setzen. Wenn du schon hier bist, kontrolliere, ob er angeklickt ist. Das ändert Etsy wohl auch gerne mal.
Warum brauche ich eigene AGB für Etsy?
Etsy bietet ja ein Baukastensystem für AGB und man könnte als neuer Verkäufer meinen, dass das reicht. Tut es leider nicht. AGB sind zwar nicht vorgeschrieben – im Gegensatz zu Datenschutzerklärung und Widerrufsbelehrung – sie enthalten aber viele vorgeschriebene Angaben. Diese Angaben musst du in Deutschland verpflichtend machen. Dazu gehört z.B. die Angabe, ob du Kleinunternehmer bist oder Umsatzsteuer ausweist. Bei anderen Punkten gibt es zwar gesetzliche Standards, diese stellen dich aber deutlich schlechter gegenüber deinem Kunden als es Festlegungen in deinen eigenen AGB machen.
Fehlen die gesetzlichen verpflichtenden Angaben kannst du übrigens abgemahnt werden. Und das ist dann wieder überhaupt nicht lustig und kann einem Shop problemlos das Genick brechen.
Woher bekomme ich eigene AGB?
Deine AGB solltest du über einen spezialisierten Anbieter für Online-Handel beziehen. Die AGB selbst schreiben oder auch einfach abschreiben von anderen ist eine ganz schlechte Idee. Beim selbst schreiben hast du gute Chancen, dir eine ganze Reihe von Fehlern reinzuschreiben. Die sind dann wieder abmahnbar oder machen deine AGB insgesamt nichtig.
Wenn du abschreibst, bekommst du keine Infos zu Änderungen. Die passieren gar nicht so selten. Davon ab – die spezialisierten Anbieter lassen auch gerne mal schauen, wo AGB sind von Leuten, die eben nicht dafür bezahlen aber klar ihrem Format folgen.
AGB, Widerrufsbelehrung und Datenschutzerklärung bekommst du z.B. bei der IT-Recht Kanzlei* oder beim Händlerbund*.
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